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Wie funktioniert ein Navigationsgerät?
#1
Wie funktioniert ein Navigationsgerät?

Einem Navigationsgerät liegt ein GPS-Empfänger zugrunde, der die Informationen von ca. 30 US- Sats auswertet und damit den genauen Standort des Fahrzeugs oder des Wanderers bestimmt. Dieser Standort wird auf einer Karte dargestellt. Bei einem Rasterkartensystem ist das eine Markierung auf der Karte wie sie jeder auf dem Papier kennt. Bei einem Navigationsprogramm handelt es sich jedoch um Vektorkartensysteme, wo jeder Punkt mehr als nur die Grafikinformationen enthält. Vor einer geplanten Fahrt kann ich ein Ziel eingeben , mittlerweile in den meisten Fällen hausnummerngenau, das Programm berechnet die Route und leitet mich optisch und akustisch an den Zielort. So sagt einem eine freundliche Stimme z.B. in einem Kreisverkehr, "Nehmen sie die dritte Ausfahrt. Bei einer Rasterkartennavigation muss man die Route mit Wegpunkten, z.B. an Abzweigungen selbst erstellen. Moderne Systeme verwerten mittlerweile sogar die Verkehrsrundfunkinformationen (TMC u. TMCPlus).
Festeinbau vs. Mobiles Gerät

Fast jeder Autohersteller bietet mittlerweile Festeinbauten ab Werk an, oder zum Nachrüsten, z.B. ins Radio integriert. Das wirft für mich mehrere Fragen auf. Erst einmal, welcher GPS-Chipsatz wird verbaut. Wer die Entwicklung seit 2002 verfolgt hat, wird bemerkt haben, dass heute kein Weg mehr an SirffIII oder einem Äquivalent vorbei geht um optimalen Empfang für das Satelittensignal zu bekommen. Zudem ist es wichtig, wo der Empfänger bei nachträglichen Einbauten plaziert wird. außerdem ist m.E. die Frage wichtig, ob das Gerät bei längerer Lebensdauer des Wagens auf einem angemessenen Stand der Technik ist.
Ein gewichtiger Punkt, ist die Frage nach dem Programm- und/oder Kartenupdate und nicht zuletzt der Preis auch der der Üpdates.
Wer ein Navigationsgerät in mehreren Autos einsetzen möchte, z.B. im Leihwagen auf Dienstreise oder im Urlaub, ist mit einem mobilen Gerät besser bedient.
Mobile Geräte: PNA vs. PDA
Die ersten mobilen Navigationsgeräte kamen im Jahr 2001 auf den Markt. Die Amerikaner hatten die militärisch bedingte Ungenauigkeit des Systems abgeschaltet, so dass abzusehen war, dass man mit Hilfe der Satelitten eine brauchbare Navigation bewerkstelligen konnte. Es handelte sich um P(ersonal) D(igital) A(ssistants), kleine, handgroße Computer, die über Kabel mit einer kleinen GPS-Maus verbunden waren, die die Signale empfing und an das Programm weitergab. Mittlerweile gibt es kabellose BT-Mäuse. Die damaligen GPS-Mäuse hatten allerdings den Nachteil, dass das Signal in engen Häuserschluchten oder im Wald unter dichtem Bätterdach abbrach, da es von Wasser in den Blättern absorbiert wird. Deshalb eignet sich GPS auch nicht für die Navigation unter Wasser, z.B. beim Tauchen. Außerdem war hinter metallbedampften Frontscheiben, wie sie bei vielen französischen Wagen verwendet werden, kein GPS-Signal zu empfangen.
Seit jedoch der SirffIII-Chip oder seine Äquivalente auf dem Markt sind, hat sich da einiges gebessert, obwohl auffällt, dass bei Geräten mit integriertem GPS, z.B. PNA's immer die Möglichkeit geboten wird, eine externe kabelgebundene Maus anzuschließen.
Der für mich entscheidende Unterschied zwischen PDA und PNA besteht jedoch darin, dass das Betriebssystem eines PNA so verändert wurde, dass der Nutzer nur ein Navigationssprogramm darauf laufen lassen kann und manchmal nur noch Bilder oder Musik gespeichert werden können, während auf PDA's einen Vielzahl von Programmen verwendet werden können. S. z.B. Software für den PDA
Die Argumentation der anbietenden Firmen geht dahin, dass das Gerät besonders auf ihr Programm abgestimmt sei, ich glaube aber eher an kommerzielle Gründe, da die Angebote meist sehr billig sind und die Firmen darauf abzielen, vor allem durch Updates oder ausgewählte Zusatzprogramme Geld zu verdienen, z.B. durch die Vergabe von Lizenzen für P(oint) O(f) I(nterest) Add-Ons.
So handelt es sich bei PNA von TomTom um Linux-Betriebssysteme, bei Geräten von Garmin um ein völlig unbekanntes, proprietäres BS, während die anderen ein stark abgespecktes Win-CE verwenden oder zumindest den Desktop gesperrt haben, um die Nutzung von "fremden" Programmen einzuschränken. Nach meinen Informationen ist ein "Aufbohren" eines solchen Systems aus rechtlicher Sicht nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Entscheidungskriterien für die Wahl eines Navigationssystems

Festeinbau: Preis z.B. bei Audi/VW weit jenseits € 2000,- . Ein gewichtiger Vorteil eines solchen Gerätes ist die Verwendung von Sensoren an den Rädern oder Kompass, so dass auch Informationen vorliegen, wenn das GPS-Signal nicht zur Verfügung steht. Fraglich ist die Möglichkeit der Hardware-Updatemöglichkeiten. Relativ einfache Handhabung
Nachträglicher Festeinbau: Eine Verwendung in mehreren Fahrzeugen, z.B. Privat- u. Geschäftsfahrzeug kaum möglich. Inwieweit die Möglichkeit besteht, Sensoren wie beim Festeinbau einzubauen, kann ich nicht sagen. Wie ist Signalqualität bei bedampften (klimaverbessernden) Frontscheiben? Updatemöglichkeiten von Hard, Software und Kartenmaterial? Preisgestaltung? Vorteil: Einfache Handhabung?
PNA: Einfache Verwendung in mehreren Fahrzeugen z.B. mit Saugnapfhalter. Durch integrierten GPS-Empfänger eingeschränkte Signalqualität auch bei SirffIII (auch wenn einige Protagoniasten anderes behaupten) möglich (externe kabelgebundene Antenne nötig). Beschränkung auf ein Navi- Programm. "Kastriertes" oder proprietäres Betriebssystem. Unkomplizierte Handhabung (Werbeargument der Anbieter).
PDA

Für alle Programme offenes Betriebssystem. Man kann sich sein Naviprogramm selbst aussuchen oder auch wechseln. Man kann in Gegenden, in denen kein Navisystem angeboten wird, Rasterprogramme verwenden. Meine persönliche Entscheidung ist die Wahl eines PDA mit externer BT-Maus, da ich mehrfach bei Leihwagen Probleme mit metallbedampften Fontscheiben hatte. Die Argumente der Befürworter der int. Systeme, z.B. bei PNA, der SirffIII Chip könnte damit umgehen, scheint mir sehr wage, denn alle Firmen bieten die Möglichkeit, kabelgebundene externe Mäuse anzuschließen.
Die Software und das Kartenmaterial

Das Kartenmaterial für nahezu alle Navi-Systeme wird von den Firmen NavTeq und Teleatlas geliefert. Trotzdem ergeben sich Unterschiede beim Navigieren, da es daauf ankommt, wie das entsprechende Programm das Kartenmaterial auswertet.
Als Software ist zu nennen:
Navigon (NavTeq)
Medion (NavigonKlone), neuerdings GoPal.
Igo (TeleAtlas) in Osteuropa andere Kartenquellen, deshalb m.E. besonders für die Navigation in diesen Gebieten zu empfehlen.
TomTom (T)
Route 66 (N)
Falk - Map&Guide - MarkoPolo (N)
Destinator
Garmin (N)
gruß
dirk2103
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#2
Das ist dochmal was für die Allgemeinbildung, auch wenn der Beitrag schon älter ist. Eine Basis vermittelt er, vielen Dank.
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